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Ben Willis (Sean Biggerstaff) hat Zeit, viel Zeit. Nach der Trennung von seiner Freundin wird der Student von Schlaflosigkeit geplagt, seine Gedanken kreisen nur um seine verflossene Liebe. Um sich abzulenken und die schlaflose Zeit sinnvoll zu nutzen, nimmt er einen Job in der Nachtschicht eines Supermarktes an. Dieser wird von skurrilen Mitarbeitern bevölkert, allen voran der egozentrische Boss Jenkins (Stuart Goodwin). Eines Nachts entdeckt der gelangweilte Ben, dass er aus unerfindlichen Gründen die Zeit anhalten kann. Was tut ein Mensch, der zu viel Zeit hat, mit noch mehr Zeit? Ben bemerkt, dass er trotz seines Übermaßes an Zeit, sein Leben ungenutzt vorüberfließt. Er versucht sein Leben endlich in die Hand zu nehmen. Aus der Grundidee zu Cashback hätte von einer dumpfen Teenager-Komödie bis hin zum Zeitreise-Thriller eigentlich alles werden können. Regisseur Sean Ellis allerdings geht seine Geschichte auf ganz eigene Weise an. Aus der Perspektive des gelernten Fotograf wird daraus nämlich ein wunderbarer poetischer Traum über die Verwobenheit von Kunst, Schönheit, Liebe und Zeit. Episodenhaft erleben wir Bens Reise zur Erkenntnis. Erst hängt er der Vergangenheit nach, gibt sich dem Selbstmitleid hin und trauert seiner alten Liebe nach. Im Supermarkt lebt er nur noch in der Gegenwart, verdeutlicht noch, in seiner Fähigkeit die Zeit anzuhalten. Gleichzeitig wird hier die Passion des Künstlers Ben verbildlicht. Denn was tut ein Fotograf oder Maler anderes, als einen Moment der Zeit einzufangen und es in ein Bild zu verwandeln. So ist es auch die Schönheit, die Ben einzufangen beginnt, als er bemerkt die Zeit anhalten zu können. Er malt die Kunden und Mitarbeiter des Supermarktes, in der Kassiererin Sharon (Emilia Fox) entdeckt er seine Muse und große Liebe - und die ist das zweite große Motiv des Films. Die Schwere und Ernsthaftigkeit des Themas hätte den Film ins kitschige und langamtige abgleiten lassen können und tatsächlich wirken viele Einstellungen behäbig, fast hypnotisch. Glücklicherweise sind die Mitarbeiter des Supermarktes abgedreht genug, um für Auflockerung zu sorgen. Als Jenkins seinen Mitarbeitern erklärt, ein anstehendes Fußballmatch doch bitte als moderne Form des Gladiatorenkampfes zu sehen, dessen Nachwirkungen bis in die Ewigkeit nachhallen werden, ist das zum Brüllen komisch - britischer Humor at its best. |
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